Nach meinem Abschluss der Uhrmacherausbildung als Gesellin und Landessiegerin im Juni diesen Jahres, möchte ich Euch heute von meinem ganz besonderen Highlight berichten. Die Landessieger der Uhrmacherschulen in ganz Deutschland traten am 5. November in Würzburg zum Bundeswettkampf an – so auch ich für das Bundesland Sachsen und die Firma Wempe.
Doch zunächst verbrachte ich einige Tage vor dem Wettkampf in unserer Ausbildungswerkstatt in Glashütte, um mich noch einmal mit den Werkzeugen und Techniken vertraut zu machen, die ich beim Wettkampf brauchen könnte. Wenn erst einmal fünf Monate vergangen sind, ohne dass man eine Drehmaschine verwendet hat, ist die Bedienung nicht mehr so selbstverständlich wie während der Ausbildung. Mit Tipps und Tricks von meiner Ausbilderin Elisabeth Gläser gelang es mir jedoch schnell wieder, einen Zugang zu finden, sodass wir uns am Freitag, den 4. November mit einem Auto voller Werkzeug gut vorbereitet auf den Weg nach Würzburg machten. Dort richtete ich noch meinen Werktisch ein, bis mir am nächsten Tag der Bundeswettkampf bevorstand. Trotz meiner Aufregung gelang es mir, das geforderte Werkstück (ein Federhausmodell bestehend aus einer Trommel, einem Deckel sowie einer Welle) in der vorgegebenen Zeit von 8 Stunden in passender Qualität zu fertigen. Mit einer Punktzahl von 81,44 für meine Anfertigung konnte ich mich gegen die Werkstücke der anderen 5 Landessieger durchsetzen und gewann damit diesen Wettkampf. Gerade weil das Ergebnis für mich ziemlich überraschend war, war die Freude umso größer.
Um diesen Titel nun gebührend zu feiern, waren alle Bundessieger der unterschiedlichen Handwerke am 10. Dezember in Münster zur Siegerehrung eingeladen. Auch Elisabeth Gläser und ich waren dabei und haben uns bereits am 9. Dezember bei einem „Come together“ von der guten Stimmung anstecken lassen. Die Handwerkskammer Münster hatte einen wunderbaren Abend mit Buffet, Getränken und Live-Musik organisiert.
So starteten wir am nächsten Morgen zwar etwas müde, aber voller Erwartungen in den Tag der offiziellen Feier. Im Foyer des Messe und Congress Zentrums waren einige der Werkstücke, unter anderen mein Federhausmodell, ausgestellt. Mit großem Interesse schauten wir uns die Stücke der anderen Sieger an und waren erstaunt, welche ausgefallenen Berufe es tatsächlich gibt. Die Feier begann anschließend mit dem Einlaufen aller Bundessieger und einem großen Applaus. Auch Eltern und Freunde konnten an der Veranstaltung teilnehmen, weswegen die Atmosphäre besonders schön war. Nach einigen Reden, z.B. vom Präsidenten der HWK Münster oder dem Minister für Handwerk in NRW, wurden die Sieger einzeln mit einer Urkunde und einem Geschenk geehrt. Die Veranstaltungen an beiden Tagen haben meine Erwartungen weit übertroffen und diesen Sieg zu etwas ganz Besonderem gemacht. Das Jahr 2016 war definitiv ein sehr erfolgreiches Jahr für mich in meiner beruflichen Laufbahn bei Wempe. All‘ diese Erfolge konnte ich nur durch das besondere Engagement unserer Ausbilderin und der Firma Wempe verbuchen, bei denen ich mich an dieser Stelle herzlich bedanken möchte.