Dass glitzernde Steinchen eine ganz eigene Faszination versprühen und es nicht viel Überzeugung bedarf, eine gewisse Begeisterung für diese Materie zu entwickeln, ist kein Geheimnis.
Zusammen mit weiteren sechs jungen Kolleginnen aus verschiedensten Wempe-Niederlassungen, habe ich die Freude, mich im USE Bildungszentrum in Pforzheim noch intensiver mit dieser Materie zu beschäftigen. Kaum eine Stadt könnte für diese Fortbildung besser geeignet sein, als die „Goldstadt“ Pforzheim, die dieses Jahr ihr 250-jähriges Jubiläum als diese feierte.
Die Weiterbildung zum:zur Juwelenexpert:in ist eine über ca. drei Jahre andauernde Fortbildungsreihe von Wempe, die zwei einwöchige Kurse pro Jahr zu unterschiedlichen Themenbereichen beinhaltet, in denen wir unser Wissen im Bereich der Diamanten, Edelsteine und Perlen vertiefen.
Mittlerweile haben wir bereits drei dieser Einheiten absolviert. Jedes Mal mit einer anderen Dozentin – und jede Spezialistin in ihrem Metier. Das Grundwissen zu Farbedelsteinen und Diamanten bestand natürlich aus viel Theorie und wurde uns dennoch mit Ausflügen z. B. in Schleifereien oder das Mineralienmuseum Idar-Obersteins abwechslungsreich und interessant gestaltet.
Besonderes Gefallen fanden wir aber natürlich daran, als wir uns im letzten Kurs noch intensiver direkt mit den Steinchen auseinandersetzen durften. Gewappnet mit Lupen, Kornzagen, Refraktometern, Spektroskopen und weiterem für uns zunächst unaussprechlichem Equipment, wurde mir bewusst, was so ein Stein für einen – zugegebenermaßen – unglamourösen Weg hinter sich bringt, bis er als Juwel seine Vollendung findet. Der Entstehung, dem Abbau und der Bearbeitung der Gesteine hatten wir uns in den vergangenen Kursen gewidmet. Nun stand die Bestimmung der einzelnen Edelsteine auf der Agenda. Dies ist von besonderer Wichtigkeit, wenn zwei Mineralien sich auf den ersten Blick sehr ähnlich sehen, allerdings große Wertunterschiede aufweisen wie bspw. der Diamant und seine zahlreichen Imitationen.
Unzählige Steine aller Farben und Formen warteten auf uns und wollten einen „Pass“ bekommen. Nur kleine Nummern auf ihren schwarzen Kästchen ermöglichten es uns, dank des einen Kontrollbüchleins zu überprüfen, ob wir mit unseren Untersuchungen richtig lagen.
Anfangs waren wir noch sehr unsicher: „Was soll man von welchem Gerät ablesen?“ „Muss ich beide Augen auflassen?“ „Was für ein Wert soll ich da erkennen?“ „Und wie lese ich diese Tabelle?“ „Da steht alles, aber nicht das, was mein Gerät mir als Wert anzeigt.“…“Und wo ist überhaupt mein Stein?“
Mit jeder weiteren abgeschlossenen Untersuchung wichen unsere Zweifel mehr und mehr. Wir mussten schmunzeln, als wir uns ertappten, wie wir nach einigen erfolgreichen Tagen schon mit Fachbegriffen nur so um uns warfen und so taten, als hätten wir nie etwas anderes getan. Zu guter Letzt legten wir am Abschlusstag einen Test ab, bei dem jeder einen Stein zugewiesen bekam, der zu bestimmen war. Da es uns allen gelang, die richtige Schlussfolgerung zu treffen und wir konnten mit einem Erfolgserlebnis diese spannende Woche abschließen.
Auf unseren nächsten Kurs zum Thema Perlen und den richtigen Techniken zum Schmuck Zeichnen freuen wir uns schon sehr.